Braucht es uns Texter*innen noch ...
... oder machen das ChatGPT und andere KI-basierte Texttools fundierter und günstiger?
(August 2023) Die Kolleginnen und Kollegen von Supertext haben sich diese Frage auch gestellt und ein paar treffende Antworten gefunden — und in dieser Tabelle zusammengefasst.
Ich stimme diesem Vergleich vollumfänglich zu und möchte noch ein paar zusätzliche Aspekte nennen:
- Sprachliche Versiertheit: KI basiert auf einem Algorithmus und entwickelt Texte, indem schön ein Gedanke auf den nächsten folgt. KI nimmt keine Abkürzungen oder verdichtet einen Text oder überrascht. Der deutsche Komiker Torsten Sträter gibt dazu ein Beispiel (Video) mit Flamingos, die sich ans Bein pinkeln.
- Die Webseite GPTzero ermittelt mittels eines “Perplexity score”, ob ein Text vom Mensch oder von der Maschine geschrieben ist. Spannend dabei ist, dass eine mathematische Formel erfassen kann, ob ein Algorithmus oder ein Menschen einen Text geschrieben hat. Der “Perplexity score” misst vereinfacht die “Zufälligkeit” eines Textes. Je weniger standardisiert er erscheint (und umso höher der Score), umso eher stammt eher von einem Menschen.
- In unserer Praxis sehen wir, dass KI-basierte Texttools es (noch) nicht schaffen, dem Text eine Imprägnierung, eine Marke zu verleihen. Ein Unternehmensblog zum Beispiel einer Autogarage in Thun kommuniziert anders als eine Garage in Zürich. Das sind vielleicht Feinheiten, die für viele Leser*innen irrelevant sind. Aber halten wir die Kunst der Differenzierung nicht hoch, werden wir es immer stärker mit tendenziell farblosen Texten zu tun haben.
In diesem Artikel beschreibe ich, wie KMUs Instrumente wie ChatGPT nutzen können.
Update: Der ETH-Professor für Astrophysik, Ben Moore, schreibt in diesem Artikel (pdf.) über den Nutzen und Grenzen von ChatGPT (Tages-Anzeiger vom 24.11.2023).
Weitere News