Der Sprache zuhören: Trouvaillen März 2024
Die Sprach-Trouvaillen erscheinen jeweils auf der Linkedin-Seite der "Frischen Texte". Es sind kurze Reflexionen über Sprache und das Lernen durch Sprache.
1. März 2024
Der Sprache zuhören - Trouvaille der Woche:
«You are likely aware that our present version of capitalism, focused on perpetual near-term shareholder value maximization, considers the negative impacts of business on the planet, people and economy “externalities” (meaning someone else’s problem): the costs are not borne by the businesses that accrued them in the process of generating revenue, but are subsidized via cyclical poverty of exploited human capital (i.e. people) - mainly in the Global South, and/or are passed onto governments to be potentially handled with current or future taxpayer money.»
Oder kurz übersetzt: Der Profit, den Unternehmen erzielen, ist möglich dank Kosten, die andere begleichen (die sogenannten Externalities).
Dieser Textabschnitt stammt aus einem Artikel der estnischen Unternehmensberaterin Alice Kalro, die darin aufzeigt, wie die bekannten Berichterstattungs-Standards nicht zu mehr Nachhaltigkeit führen.
Link zum Artikel
Bild von Muhammad Numan auf Unsplash
8. März 2024
Der Sprache zuhören - Trouvaille der Woche:
«Warum können wir eigentlich 80 Milliarden Nutztiere ernähren, jedoch nicht 8 Milliarden Menschen?»
Dieser Satz sitzt. Die Frage ist nicht nur Frage, sondern Antwort, Erklärung. Haltung, Aufforderung gleichermassen. Ein frischer Text von Dr. Fabian Takacs.
Ganzer Text
15. März 2024
Der Sprache zuhören - Trouvaille der Woche:
«Wir können und müssen länger arbeiten!»
Im Zeitalter des demographischen Wandels und der Finanzierbarkeit als Hauptargument politischer Aktivität, ist diese Forderung immer wieder zu hören. Ihre Sprache ist nicht genau, denn es geht um Erwerbsarbeit. Wer mit Arbeit Geld verdient, zahlt Steuern und ermöglicht Profit.
Und doch «arbeiten» viel mehr Menschen, als die obige Forderung zu verstehen scheint. Familienarbeit, Pflegearbeit, Vereinsarbeit, Nachbarschaftshilfe, Engagement in Kultur und Sport.
Was hülfe es unserer Gesellschaft, wenn wir diese Arbeiten weniger häufig oder nicht mehr ausführten?
22. März 2024
Der Sprache zuhören - Trouvaille der Woche:
«xAI warnt davor Grok nicht zu nutzen, wenn man Humor hasst.»
Zum Glück gibt es ja jetzt gerade eine Vielzahl an Kursen, Webseiten und Nachrichten, die darüber aufklären, was künstliche Intelligenz kann und gerade lernt. Wichtig scheint dabei: nicht jede Intelligenz kann jedes und soll es auch nicht. Die eine ist humorvoll, die andere weniger. Die eine lernt aus Webseiten und Büchern, die andere vor allem aus Inhalten der sozialen Medien. Jede Intelligenz ist somit ein bisschen anders. Und das ist ja nur menschlich.
Quelle des Zitats
PS. Könnte sein, dass mit dem Zitat etwas nicht stimmt: Vielleicht warnt ja xAI davor, Grok zu nutzen, wenn man Humor hasst?
29. März 2024
Der Sprache zuhören - Trouvaille der Woche:
«woke»
Den Begriff habe ich noch immer nicht verstanden.
Mir kommt es so vor, als ob er in Texten verwendet wird, die nicht so genau sprechen können - Pauschaltexte sozusagen. Oder es ist andersrum. Ein Text, der diffus bleiben möchte, sagt woke - ein esoterischer Text vielleicht?
Ach, vielleicht bin ja nur schwer von Begriff!